Puppet by Perforce hat angekündigt,
dass die Open Source Pakete ab 2025 nur noch nach Zustimmung einer nicht weiter definierten EULA verfügbar gemacht werden sollen.
In early 2025, Puppet will begin to ship any new binaries and packages developed by our team to a private, hardened, and controlled location. Community contributors will have free access to this private repo under the terms of an End-User License Agreement (EULA) for development use.
Dabei muss berücksichtigt werden, dass die kostenfreie Variante nur für maximal 25 Nodes gilt.
Wer mehr Systeme mit Puppet Open Source verwalten will, benötigt eine Puppet Labs Support Commercial License.
Die Open Source Community hat das Gespräch mit dem Puppet Management gesucht.
Hier das Resultat:
Vorbereitung
Vor dem ersten Gespräch mit Puppet hat sich die Community im Vorfeld besprochen und analysiert, ob man als Open Source Projekt in der Lage sein kann, die weitere Entwicklung zu stemmen.
Das Feedback aus der Open Source Community und von Open Source Usern war sehr positiv.
Einige Nutzer haben sogar direkt angekündigt, dass man Entwickler für dedizierte Aufgaben zur Verfügung stellen möchte.
Aus Puppet wird OpenVox und Puppet Open Source
Die Open Source Community hat sich mit Puppet by Perforce darauf geeinigt, dass die weitere Entwicklung von Puppet in einem Fork unter der Verwaltung der Open Source Community erfolgen soll.
Nach einer öffentlichen Abstimmung Ende 2024 innerhalb der Community, hat man sich für den Namen OpenVox entschieden und beschlossen, dass die Entwicklung innerhalb der bereits existierenden Vox Pupuli Puppet Open Source Community auf GitHub stattfinden soll.
Da Perforce die Namensrechte an Puppet besitzt, hat man gemeinsam mit Perforce entschieden, dass die Pakete, die durch das OpenVox Projekt erstellt werden, nicht mehr Puppet im Namen haben sollen.
Dies ist auch in Hinsicht auf Differenzierbarkeit der Herkunft der Pakete sinnvoll.
Die Open Source Pakete von Perforce werden weiterhin puppet-agent, puppetdb und puppetserver heißen.
Gemeinsam mit Perforce wurde vereinbart, dass man sowohl die Kommandozeile, wie auch Namen der Konfigurationsdateien und die Schnittstellen zur Erweiterung von Puppet ( /lib/puppet in Modulen) zu existierenden Installation und Code kompatibel halten möchte.
Die weitere Kompatibilität soll durch ein Language Steering Committee sichergestellt werden, in dem alle Beteiligten gemeinsam über Änderungen an der Puppet DSL oder Inkompatibilitäten entscheiden.
Source Code, Pakete und Container
Der frei verfügbare Puppet Open Source Code wurde in das OpenVox GitHub Projekt geforkt.
Im ersten Schritt hat das Re-branding stattgefunden.
Für Anwender ist es wichtig zu wissen, dass Kommandozeilen Tools, Bibliotheken und Puppet Erweiterungen auch unter OpenVox vollständig kompatibel zu Puppet Open Source sind.
Aktuell werden die Pipelines zur Erstellung der RedHat und Debian Pakete auf öffentliche GitHub Actions umgestellt und sollen sehr bald zur Verfügung gestellt werden.
Erste reproduzierbare Build wurden bereits getetstet.
Pakete für Windows und MacOS sind ebenfalls geplant.
Die Puppet Container (puppetserver und puppetdb) werden nicht mehr weiter gepflegt!
Statt dessen werden OpenVox Container zur Verfügung gestellt. Aktuell wird an OpenVox Server und OpenVoxDB gearbeitet.
Ich nutze Puppet Open Source. Was muss ich tun?
Es gibt 2 Möglichkeiten:
- Puppet Open Source
- OpenVox
Puppet Open Source
Man muss bei Puppet die EULA akzeptieren und sich ab 25 Nodes um eine Lizenz kümmern.
OpenVox
Die Installations-Anleitung für die Migration findet man auf der
OpenVox Projekt Seite.
Da die Konfigurationspfade und -dateien, sowie die Kommandos alle identisch sind, muss keine weitere Anpassung oder Umstellung vorgenommen werden.
Auch der existierende Puppet Code funktioniert ohne Anpassungen.
Nutzer von OpenVox werden gebeten die aktuellen Pakete und Container in einer Testumgebung zu validieren.
Die weitere Entwicklung
Es gibt eine ganze Reihe von Wünschen aus der Community, die bisher leider nicht umgesetzt wurden.
Zuerst möchte man aktuelle Betriebssystemversionen unterstützen. Hierbei hatte die Community oft nach Paketen für Debian stable und testing gefragt.
Im nächsten Schritt soll der Code von alten Artefakten befreit werden.
Nicht mehr gepflegte Ruby Erweiterungen sollen durch moderne Implementierungen ersetzt werden.
Der Code Zoo (Jruby, Clojure, Java) soll aufgeräumt werden.
Wie kann man helfen?
Die Puppet Community möchte sich als Professionelles Open Source Projekt etablieren.
Dazu sucht man die finanzielle Unterstützung von Usern, Firmen und öffentlichen Einrichtungen für Open Source Arbeit.
Auch individuelle Zuarbeit ist gerne gesehen. Es muss Dokumentation geschrieben werden, die Pakete müssen getestet werden.
Die Community braucht die Unterstützung der Anwender, sei es durch Zuarbeit, Code Reviews oder Bug Reports.
Im nächsten Schritt benötigt man Spiegel Server, Bandbreite und Storage.
Professioneller Support
Open Source Support ist für viele Kunden ein wichtiger Aspekt bei der Wahl der Mittel.
Für OpenVox gibt es bereits jetzt schon 2 Firmen, die Support anbieten:
Wir von der betadots GmbH unterstützen Kunden bei Planung, Installation, Updates von OpenVox, Puppet Open Source und Puppet Enterprise und kümmern uns um die Weiterbildung der Mitarbeiter im Umfeld von Git und GitLab, Foreman/Katello, Puppet/OpenVox und Linux HA.
In Amerikanischem Raum wird die Firma overlookinfratech Ansprechpartner für OpenVox Support sein.
Weitere Firmen werden auf der Support Übersicht von OpenVox gelistet werden.
Zusammenfassung
OpenVox ist ein drop-in Ersatz für Puppet Open Source.
Die Community hat gezeigt, dass sie den Wunsch nach Weiterentwicklung hat und in der Lage ist diese Arbeiten durchzuführen.
Professioneller Support und Trainings stehen in den USA und in Europa zur Verfügung.
Open Source ist die Basis für den Erfolg vieler Unternehmen. Deshalb: Unterstützt Eure Community.
Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.
Datacenters need automation
betadots GmbH
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